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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 148

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
148 Von hchster Bedeutung fr das Kunsthandwerk wurde das von Bttger iu Meien erfundene Porzellan und die Fayence von Delft. Nicht blo die Herstellung von Egeschirren nahm einen nie geahnten Aufschwung; die Porzellanmasse diente auch zur Darstellung zierlicher Schfer. Miniaturkavaliere und feiner kleinen Damen, Wand-leuchtet und Standuhren in den wunderlichsten Zierformen. Hisch im Zopfstil. Die Wissenschaften. I. Die Philosophie. Die materialistische Ansicht der Eng-lnber Locke und Hume, der Vter der sogenannten Aufklrung (S. 119), wurde von den Franzosen Voltaire, Diderot, d'aletnbert und anderen weiter entwickelt. Sie behaupteten, da es kein ber-sinnliches Leben gebe, und da die seelischen Erscheinungen nur Ttigkeitsformen der sinnlichen Krperw elt seien. Ihnen gegenber lehrte der Begrnder der beutfchen Philosophie Gottfrieb Leibniz in seiner Theobice (Rechtfertigung Gottes), ba der Geist vom Krper unabhngig sei, die geoffenbarte Wahrheit der den Verstand hinausgehe, ihm aber nicht widerspreche. Immanuel Kant, Professor der Philosophie in Knigsberg, war unstreitig der grte Denker seiner Zeit. In seinem Werke: Kritik der reinen Vernunft" stellt er die Vernunft als unabhngig von aller Erfahrung hin. Die hchsten wegrisse: Gott. Freiheit und die Unsterblichkeit der Seele

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 149

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
lassen sich durch die reine Vernunft nicht nachweisen, werden aber von der praktischen Vernunft verlangt. In der Kritik der prakti-schen Vernunft finden wir auch den sogenannten kategorischen Im-perativ: Handle so. da dein Wille zugleich dein Naturgesetz werde." Seine Gedanken der Freiheit, Humanitt und Religion haben auf Herder, Schiller n. a. und auf die wissenschaftliche und schne Literatur jener Zeit einen gewaltigen Einflu ausgebt. 2. Die Naturwissenschaften. Aus dem Gebiete der Naturwissen-schasten zeigte sich eine groe geistige Regsamkeit. Newton entdeckte die Gesetze der Schwerkraft, berechnete die Bahnen der Himmelskrper und machte scharfsinnige Beobachtungen der die Brechung des Lichtes. Seine Arbeiten wurden von Herfchel und Laplace fortgesetzt, die den gestirnten Himmel erforschten, mehrere Kometeil entdeckten und die Bahnen der Planeten genauer bestimmten. Die Physiker Galvani und Volta bildeten die Lehre von der Elektrizitt weiter aus (Galva-nismus oder Voltaismus). Lavvisier legte den Grund fr ein wissen-schaftliches Studium der Chemie, der Schwede Linne stellte das nach ihm benannte Pflanzensystem ans. Nicht minder lebhaft war die Ttigkeit auf dem Gebiete der Technik. Der Amerikaner Franklin erfand den Blitzableiter, der Schotte Watt die Dampfmaschine, und von den Gebrdern Mont-golsier wurde der erste Luftballon hergestellt. 3. Geschichtschrcibung und Geographie. Die neuere Geschicht-schreibuug wurde durch den Deutschen Pufe udorf angebahnt; Johann Mller schilderte in einer nicht einwandfreien Darstellimg die Geschichte seiner schweizerischen Heimat in einer Sprache, die an den Rmer Tacitns erinnert; der kernige und volkstmliche Justus Mser hat durch seine Osnabrncker Geschichte, in der er die Zustnde seiner westflischen Heimat in meisterhafter Weise beschreibt, zu einem lebhasten Studium der beut-schen Geschichte augeregt. Der Englnder James Cook unternahm mehrere Entdecknngs-reisen in die Sdsee; die Inseln des Groen Ozeans wurden ausgesucht, Japau, Chiua, Sibirien und Arabien durchforscht, der Montblanc zum ersteu Male bestiegen. 4. Die Altertumswissenschaft.^ Das. Verdienst, das Studium der Werke der alten klassischen Zeit von neueni angeregt zu haben, ge-bhrt den Hollndern; in Deutschland war es vor allen Wiuckelmaun. der durch feine Geschichte der Kunst des Altertums" ans die Antike als Vorbild hinwies und mit warmer Begeisternng und feinem Gefhle die Bildwerke der Alten erklrte.

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 271

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
271 Verein mit seiner Gemahlin war der Kronprinz ach dem Kriege daraus bedachte die Wanden zu heilen, die der Krieg 9ewta9c" hotte. Am ersten Jahrestage der Schlacht von Sedan grndete d e Kaiser-Wilhelm-Stiftung" zur Untersttzung der invaliden und der Hinlerbliebenen der g-sallenen Krieger. Als ihm und seu.er Gemahl., bei der Feier der silbernen Hochzeit (1883) von der beuten Nawn eilt Festaeschenk von 800000 Mark berreicht wurde, verwendete er diese groe Summe als Kronpri nzen spende" zu wohlttigen Zwecken. - Der Frderung der Wissenschaften und Knste, wie er Hebung des geistigen Wohles der Bmoljner mtschlmit, uberhaup widmete der Kronprinz groe Ausmerksamkeit. Auf seinen Kelsenhatte den Gewerbeflei vieler Luder kennen gelernt. Er hatte gesunden, da auf dem Gebiete des Kunstgewerbes Deutschland mit dem sehr leistungsfhigen Auslande, besonders mit Frankreich, .mcht m Wettbewerb treten konnte. Im Verein mit der Kronprinzessin Viktoria besorgtei u den Handwerkern gute Musterstcke aus alter Zeit, um so dem beutscheii Handwerke, besonders dem Kniisthandwerke. aufzuhelfen. jm ^ahre 187 ernannte Kaiser Wilhelm den Kronprinzen znm Protektor der Kniglichen Museen, im Jahre 1872 kam auf seme Veranlaffuug eine Kunstgew erbe-Ausstellung in Berlin zustande, und im ^ahre 1881 konnte er das Kunstgewerbe-Musenm einweihen, das aus seine Anregung hin erbaut war. Fleiig besuchte er auch die Wertstatten groer Maler und Bildhauer, und berhmte Gelehrte wurden von ihm ebenfalls in ehrenvoller Weise ausgezeichnet. Er besuchte die Volksschulen, erschien wiederholt in Gymnasien und Seminaren, m der ^urulehrer-bildnngsanstalt und in den Fortbilduugsschulen von Berlin. - Er hals seiner Gemahlin in ihren Bestrebungen um Erhhung der Erwerbsttigst des weiblichen Geschlechts und um Verbesserung der Lage der Lehrerinnen. Arbeiterkolonien sr arbeitslose Arbeiter und Erholungssttten fr schwchliche und arme Kinder und sonstige Wohlfahrtseinnchtnngen wurden in wahrhast kniglicher Weise uutersttzt. Durch seiu edles und uneigenntziges Streben, aber mehr noch durch sein freundliches, herablassendes und leutseliges Weseii war der Kronprinz Friedrich Wilhelm in Wahrheit der Liebling des gesamten deutschen Volkes geworden. 111. Friedrich 111. als Deutscher Kaiser. 1. Die Erkrankung. Im Jahre 1887 befiel den Kronprinzen ein bsartiges Halsleiden. Anfangs legte man einer bestndigen Heiserkeit keine groe Bedeutung bei; bald aber entwickelte sich im Kehlkopse eine

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 302

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
302 leugnet und alles geistige Leben aus der Verndrung des Stoffes ableitet, fand besonders in den Kreisen der Gebildeten einen groen Anhang. Der englische Naturforscher Darwin wurde der Begrnder der Des-zendenz- oder Abstammungstheorie, die die Entstehung der organischen Welt aus natrliche Weise zu erklären versucht und die all-mhliche Entstehung der Tierarten auf Vererbung. Anpassung und Zucht-whl zurckfhrt. Friedrich Nietzsche lt seinen bermenschen" alles Edle Liebe, Sanftmut, Nchstenliebe als Schwchen" verachten. b) Philologie und Altertumswissenschaft. Die Gebrder Jakob und Wilhelm Grimm, die fleiigen Sammler der Kinder-und Hausmrchen, wurden die Schpfer der altdeutschen Grammatik und Sprachforschung. Karl Lachmann und Karl Joseph Simrock whlten die altdeutsche Literatur zu ihren Forschungsgebieten. Wilhelm von Humboldt und Franz Bopp begrndeten die vergleichende Sprachforschung, wobei sie vom Studium des Sauskrits, der alt-indischen Sprache und Literatur, ausgingen. Der altktassifchen Philologie wurde durch Friedrich August Wolf neues Lebeu eingehaucht; feinem Beispiele folgte Gottfried Hermann, der feine Kenner der alten Metrik und der griechischen Grammatik und der scharfe Kritiker des Sophokles und des schylns, ferner August Boeckh, der eine Ausgabe des Pinbar und eine Sammlung griechischer Inschriften ver-anstaltete und durch seine Forschungen einen tieferen Einblick in das griechische Staatswesen ermglichte. Als hervorragender Kenner der lateinischen Sprache und Literatur galt Friedrich Ritschl. Lepsius vertiefte sich in das Studium der gyptischen Kultur, dem deutschen Gelehrten Grotesend gelang es, die Keilschrift der Afsyrer, dem Franzofen Champolliou die Hieroglyphen der gypter zu entziffern. Gesttzt ans die Lektre des Homer, stellte Schliem an n ans eigene Kosten zu Troja Ausgrabungen an, die die wertvollsten Funde zutage frderten, während Curtius auf Kosten des Staates die Sttte des alten Olympia durchsuchte; Humann leitete die Ausgrabungen zu Pergamum. Durch die Freilegung beziehungsweise Erforschung der im Jahre 79 n. Chr. verschtteten Städte Pompeji und Herkulanum wurde ein bedeutendes Stck Kulturleben des rmischen Volkes ans Tageslicht gefrdert. Auch das kaiserliche deutsche archologische Institut zu Rom hat sich die Erforschung des Altertums zur Aufgabe gestellt. Am Zricher See wurden alte Pfahlbauten entdeckt; mit dem Spaten wurden die Sttten antiker Kultur unter fachmnnischer Leitung blogelegt (Limesforschung), und kleinere und grere Alter-

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 303

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
303 tums- und Geschichtsvereine sind eifrig bestrebt, die Geschichte der engeren und weiteren Heimat zu erforschen. c) Geschichte und Geographie. Unter den Gelehrten des vorigen Jahrhunderts, die sich einzelne Abschnitte des umsaugreichen Gebietes der Geschichte zum Gegenstande ihrer Forschungen machten, verdient Leopold von Ranke wegen seiner semen psychologischen Charakterzeichnungen und plastischen Darstellung an erster Stelle genannt zu werden. Er schrieb die Geschichte der Ppste und die der Kirsten und Völker Sdeuropas im 16. und 17. Jahrhundert, die deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation, neun Bcher preuischer Geschichte u. a. bedeutende Werke. Friedrich Christoph Schlosser schritt zur Darstellung einer allgemeinen Weltgeschichte und zog die Kultur-geschichte in umfassendem Mastabe in den Kreis semer Betrachtungen. Friedrich von Raum er entwarf ein glnzendes Bild der Zeit der Hohenstaufen, Wilhelm von Giesebrecht verdanken wir eine Geschichte der deutscheu Kaiserzeit. Johannes Janssen die Geschichte des deutscheu Volkes seit dem Ausgange des Mittelalters. Ein besonders eifriger Gefchichtsfchreiber war August Friedrich Gsrrer. der u a die Geschichte Gustav Adolfs und das Zeitalter Gregors Vit. behandelte. Heinrich von Sybel gab eine Geschichte der sranzsischen Revolution und eine Darstellung der Begrndung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. heraus, Heinrich von Treitschke schrieb die deutsche Geschichte des 19. Jahrhunderts. Auf dem Gebiete der orienta-tischen Geschichte arbeitete Maximilian Duucker. Erust Curtius behandelte die griechische, Theodor Mommsen die rmische Geschichte. Auch in den auerdeutschen Lndern wurde durch uamhafte Gelehrte Groes geleistet. Karl Ritter, der Schpfer der vergleichenden Erdkunde", erhob die Geographie zu einer Wifsenschast, und zahlreiche wissenschaftliche Reisen wurden unternommen, um Land und Lente im hohen Nordeu und im fernen Sben und in den noch unerforschten Lnbern bcs dunklen Erdteils und den abgeschlossenen Gebieten Jnnerasiens kennen zu lernen. Mungo Park und Hornemann drangen zum ersten Male tiefer in Afrika ein, der eine von Westen, der andere von Kairo aus. Um die Ersorschnng Afrikas haben sich ferner hohe Verdienste erworben Rohlfs, Nachtigal. Livingstone, Stanley. Schnitzer, bekannt unter dem Namen Ein in Pascha u. v. a. Cook deckte die Lage und Gestalt Australiens und der Sdseeinseln auf. Alexander von Humboldt bereiste viele Gebiete Amerikas und Asiens. Khne Fahrten

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 304

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
ijl die arktische Zone unternahmen Parry, Ro, Nordeuskjld, Pays-r und Nansen. Auch heutzutage sind mutige Männer und ganze Gesellschaften trotz der groen und schweren Hindernisse, die sich ihnen entgegenstellen, eifrig bestrebt, unbekannte Gebiete mit Einsetzung ihres eigenen Lebens zu erforschen. d) Naturwissenschaft und verwandte Wissenschaften. Die Naturwissenschaft, die sich uach deu Worten Alexander von Humboldts die Aufgabe gestellt hat, die Erscheinungen der krperlichen Dinge in ihrem allgemeinen Zusammenhange, die Natur als ein durch innere Krfte bewegtes und belebtes Ganze aufzufassen." machte gewaltige Fortschritte. die auerdem durch die materiellen Bestrebungen der Neuzeit eine krftige Frderung erhielten. Alexander von Humboldt beherrschte alle Zweige der Naturwissenschaft; in seinem groartigen Werke Kosmos" versuchte er ans Grundlage der gesamten' Ergebnisse der Naturforschung eine einheitliche Weltbeschreibnng zu liefern. Fr die Pflanzenlehre schuf Deeaudolle statt des knstlichen Systems von Linnv ein natrliches. Justus Lieb ig mad)te seine wichtigen Entdeckungen fr die Zwecke des menschlichen Lebens, die Landwirtschaft, den Hanshalt und das Gewerbe nutzbar; durch seine Forschungen anf dein Gebiete der Optik leistete Helmholtz der Augenheilkunde wichtige Dienste (Erfindung des Augenspiegels), Robert Mayer stellte sein Grund- und Weltgesetz von der Erhaltung der Kraft auf. Karl Friedrich Gau, der bedeutendste Mathematiker des vorigen Jahr-Hunderts, Mdler und andere Gelehrte arbeiteten mit groem Erfolge anf dem Gebiete der Mathematik und der Astronomie. Versd)iedene Sterne in der Gruppe der Asteroiden, der Planet Neptun, der dritte Ring des Saturn und zwei Monde des Mars wurden entdeckt. Der Astronom Hrschel erkannte durch sein Nieseuteleskop, da auch die Fixsterne Mittelpunkte von Sternsystemen sind, und da entd) die Sonne mit ihren Planeten sich im Weltrume bewegt. Bunsen und Kirchhofs erfanden die Spektralanalyse. Einen gewaltigen Fortsd)ritt machte die Wissenschast auf dem Gebiete der Chemie. Sie dient nid)t blo wissenschaftlichen und unterrichtlichen Zwecken; indem si? sich in den Dienst des t'iglidjen Lebens stellt, sucht sie eine Verflschung der Nahrungsmittel zu verhten, hilft neue Farbstoffe und Heilmittel herstellen, untersttzt den Richter bei seinen Untersuchungen und sthasft eine blhende Groindustrie. Die Heilkunde erhielt dnrd) die Forschungen Schaafhausens, Virchow s und anderer eine bedeutende Frderng, besonders and) durd)

7. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 305

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
r~ 305 bcn Nachweis, ba viele Krankheiten bnrch kleine Organismen im menschlichen und tierischen Krper erzengt werben. Der Franzose Pastenr wrbe der Begrnber der Bakteriologie, Robert Koch fanb den Milzbranb- und bcn Cholerabazillus, Behring trat bnrch die Erfiubuug des Heilserums dem Wrgengel Diphtherie erfolgreich ent-gegen, Pettenkofer gab bnrch seine Forschungen den Ansto zur Begrndung der Hygieue. Durch die von Rntgen entbeckten X-Strahlen wrbe eine eingehenbere und leichtere Untersuchung des menschlichen Krpers ermglicht. Mit den Entdeckungen auf dem Gebiete der Naturwissenschaften hielt die Entwickelnng der Technik gleichen Schritt; man verlie sich nicht mehr auf den Zufall, sondern sttzte seine Versuche ans wissenschast-liehe Methoben. Durch die Erfindung des Telegraphen, des Telephons und der drahtlosen Telegraphie durch den jungen Italiener Mareoni ist ein Gebankenaustausch auf weite Entfernungen leicht und fchnell ermglicht. Im Jahre 1879 erbaute Werner Siemens in Berlin die erste elektrische Eisenbahn. Die Erfinbnng der Nhmaschine, der Photographie, der Schnellpresse, der Streichhlzer, der Gas- und elektrischen Beleuchtung, des Hinterlader- und Zndnadelgewehres, des Gustahls, wo-durch die Eisen- und Stahlindustrie einen ungewohnten Aufschwung nahm und die Herstellung von befferen Geschtzen und von Panzerplatten gefrdert wurde, verdanken wir neben vielen anderen dem 19. Jahrhundert. Ganz Bebcntcnbcs wrbe ebenfalls im Maschinenbau geleistet; fr alle Zweige des gewerblichen Lebens wrben sinnreiche Arbeitsmaschinen erfnnben, die die Menfchen fast ganz ersetzen, der Massenerzeugung bienen und ihre Arbeit mit der grten Genauigkeit verrichten. e) Das Unterrichtswesen. Der Vater der neueren Pdagogi wurde Johann Heinr. Pestalozzi, der jedoch durch die mchtige Anregung. die er gab, fruchtbarer fr Erziehung und Unterricht geworden ist. als durch sein eignes Wirken. Der Knigsberger Philosoph Friedr. Herbart suchte die Pdagogik auf der Psychologie aufzubauen; erst durch wahres psychologisches Wissen kann die Pdagogik als Lehre zu einer gewissen Vollkommenheit und Brauchbarkeit gelangen; denn nur durch die Psychologie empsngt die Handhabung der pdagogischen Mittel Sicherheit und Zusammenhang und das Geschft des Erziehers Einheit und Zweck-Migkeit." Tchtige Theoretiker und Praktiker auf dem Gebiete des Volksschulwesens in der ersten Hlfte des 19. Jahrhunderts waren Diesterweg, Overberg, Sailer und Graser; in der zweiten Prockmann, Lehrbuch der Geschichte. Iii. 20

8. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 68

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Sophie Charlotte, die erste Knigin von Preußen. 1. Zugend. Sophie Charlotte war die Tochter des Herzogs und spteren Kurfrsten Ernst August von Hannover und wurde auf Schlo Iburg bei Osnabrck geboren. Ihre vortrefflichen Anlagen erhielten schou frhzeitig durch einen grndlichen und vielseitigen Unterricht eine vorzgliche Ausbildung. Die Prinzessin lernte mich mehrere Sprachen und beherrschte das Franzsische mit einer solchen Fertigkeit und Kenntnis, da spter einmal ein Gesandter in Berlin, der sie fr eine Franzsin hielt, verwundert fragte, ob die Frstin auch das Deutsche verstehe. In ihrer Jugend machte die Prinzessin mit ihren Eltern eine Reise nach Italien, die auf die Ausbildung ihres Urteiles und Geschmackes, besonders in Musik, sehr vorteilhaft wirkte. Auch den Hof zu Paris besuchte sie und erregte hier sowohl dnrch ihre Schnheit, als mich dnrch die Reise ihres Verstandes und den Umfang ihrer Kenntnisse allgemeines Erstaunen. 2. Die Vefrderin von Kunst und Wissenschaft. Der Kurprinz Friedrich von Brandenburg shrte die schne und fein gebildete Prin-zessin im Jahre 1684 als seine zweite Gemahlin heim. Ihren Gemahl schtzte sie hoch, aber ihrem ganzen Wesen nach pate sie wenig zu ihm. Auch am Hofe fand die Frstin wenig Erfreuliches. Die prunkvollen Festlichkeiten, der Glanz und die Pracht, zumal nach der Erhebung ihres Gemahls zum Könige, sagten ihr nicht zu. Viel lieber verweilte sie aus ihrem Landsitze in dem Dorfe Ltzen bei Berlin, dem heutigen Charlottenburg, wo ihr spter Friedrich ein herrliches Lustschlo erbauen lie. Hier liebte sie es, im Freien zu lustwandeln, zu lesen oder sich im geist-vollen Gedankenaustausche mit berhmten Zeitgenossen zu ergehen. Be-sonders gern unterhielt sie sich mit dem berhmten Philosophen Leibniz. Rch und nach bildete sich ein engerer Kreis von hochgebildeten Mnnern und Franen um die Frstin, wo nicht selten ein Wissenschaft-licher Streit gelehrter Männer der interessante Fragen, besonders ans dem Gebiete der Philosophie und Religion, stattfand. Eine solche Unter-Haltung gewhrte der hochbegabten Frau reiche Gelegenheit, ihre geistigen Eigenschaften und ihre allseitige, tiefe Bildung zu zeigen, auch manchmal sogar einen Fachgelehrten durch ihre Fragen in Verlegenheit zu bringen. Dabei fehlte aber auch die gemtliche, gesellige Unterhaltung. Musik, Gesaug und Bhnenspiel nicht. Aus diesem engen Zirkel war alle Pracht und alles fteife Formenwesen streng verbannt. Die Franen erschienen in

9. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 105

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Das Reichstagsgebude, die hheren und mittleren Lehranstalten, fr die Ansbilbung von ehrern und fr hhere^ Mbchenschuleu finb neue Bestimmungen erlassen. Die Siegesallee im Berliner Tiergarten lie der Kaiser mit den Staubhilbern seiner Ahnen schmcken, fr feinen Grovater das National-Denkmal errichten und in Berlin das Reichs-tagsgebnbe vollenben. Mit hervorragenben Gelehrten pflegt der Kaiser fleiigen Umgang; er schtzt sie hoch und lt sich von ihnen der neue Forschungen und Entdeckungen Vortrge halten. ^ Persnlichkeit unseres Kaisers. Unser Kaiser ist von mittlerer Gre, gefimb und krftig. Seine Augen finb' blau, Haare und Schnurrbart blonb. Der Gesichtsausbruck ist ernst; bestimmt und

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 130

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
180 wurde ein mchtiger Ansto gegeben. Der Wnnsch, die Gewrze Indiens statt ans dem beschwerlichen Landwege auf dem bequemeren Seewege zu erhalten, fhrte mittelbar 31t den spteren Entdeckungen. Das Studium der Mathematik, Astronomie. Medizin und der Naturwissen-schaften, in denen die Araber Erhebliches geleistet hatten, wurde mit neuem Eifer betrieben. An die Stelle der lateinischen traten die natio-nalen Sprachen, die Laien begannen, sich an Wissenschast und Kunst zu beteiligen, die Brger wollten nicht mehr hinter dem Adel und der Geistlichkeit zurckstehen. Die Heldentaten der Ritter, die Abenteuer der Kreuzfahrer, das Morgenland mit seinen zauberhaften Sagen, die glnzenden Scharen der Ritter und Reisige in ihren blendenden Rmimgen gaben den Dichtern eine solche Flle an geeignetem io'ff ltitd eine solch gewaltige Anregung, da in Deutschland eine neue Blteperiode der Lite-ratur entstand.- Der romanische Baustil wurde durch den gotischen verdrngt, und die stolzen Dome mit ihren himmelanstrebenden Trmen in Italien, Frankreich und Deutschland sind dauernde Denkmler der religisen' Begeisterung im Zeitalter der Kreuzzge. !i. Nie Kuiturzustnde in der Kohenstanfenzeit. (12. und 13. Jahrhundert.) I? Staatliche Verhltnisse. a) Kaiser und Reich. Auch die staufischen Kaiser waren eifrig bestrebt, das Knigtum ihrer Familie zu erhalten; Heinrich Vi. versuchte vergeblich, das Reich erblich zu machen; ihr Bestreben scheiterte aber an dem Widerspruch der Groen. Am Ende des dreizehnten Jahrhunderts erscheint das Reich vollstndig als ein Wahlreich. Das Wahlrecht, das frher von allen Groen des Reiches aus-^ gebt wurde, war allmhlich auf sieben W ah l^.oder Kurfrsten, bergegangen, auf die Erzbischse von Mainz. Cln und Trier, den König von Bhmen, den Pfalzgrafen am Rhein, den Herzog von Sachfen-Wittenberg und den Markgrafen von, Brandenburg. Wahlortwar feit den Hohenstaufen Frankfurt a. M. Der Kaiser war der oberste Herr im Reiche. Er fhrte den Oberbefehl der das Reichsheer. war oberster Gerichtsherr und hatte die Oberaufsicht der die Reichseinknfte. Dem Kaiser stand ferner das Recht der Standeserhhung und Begnadigung zu, er konnte Privilegien, ^-itel, Wappen und Reichsleheu verleihen, er traf die Entscheidung bei
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